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Ausbildung zum Familienaufsteller
Eine Ausbildung in Familienaufstellung ist eine sehr interessante und lohnenswerte Ausbildung. Man lernt, Menschen dabei zu helfen, seelische und spirituelle Verletzungen aus der Vergangenheit, unter denen sie bis heute leiden, zu erkennen und zu bewältigen. In einer Familienaufstellung werden die Menschen einer Familie, oder wo dies nicht (mehr) möglich ist, deren Stellvertreter, in Beziehung zueinander aufgestellt. Die Betroffenen erkennen dabei das Geflecht aus Beziehungen, die ihnen das Leben schwer machen, und sie an einem freien, sinnerfüllten Leben in glücklichen Beziehungen zu anderen Menschen hindern.
Wer sich auf die spirituelle Erfahrung einer gut geplanten und durchgeführten Familienaufstellung einlässt, wird bereichert und erleichtert daraus hervor gehen. Um eine erfolgreiche Familienaufstellung und Familienarbeit durchzuführen, bedarf es einer guten und systematischen Ausbildung, denn ein Familienaufsteller trägt auch Verantwortung. Er muss sensible Fragen stellen und Impulse geben, aber auch dazu anleiten, wie man mit den sichtbar gemachten Familienbeziehungen umgeht und sie bewältigt.
Ausbildungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Ausbildung zum Familienaufsteller. Man kann Kurse besuchen, die zumeist in Module aufgeteilt sind, und in der Regel wird der Auszubildende auch selbst an einer Familienaufstellung teilnehmen, um die Wirkung dieser Aufstellung an sich selbst kennenzulernen und besser zu verstehen.
Familienaufstellung wird als Aus- oder Weiterbildung, z.B. für Heilpraktiker oder Therapeuten, angeboten. Zumeist finden Kurse in den Abendstunden oder an Wochenenden statt, so dass Berufstätige und Familienarbeitende die Chance haben, daran teilzunehmen. Man kann die Ausbildungsmodule rasch hinter einander durchlaufen, oder je nach eigener Situation sich etwas mehr Zeit lassen und die Ausbildung über einen längeren Zeitraum planen.
Einige Institute bilden die Ausbildung zum Familienaufsteller auch in Vollzeit an. Das ist sinnvoll für Lernende, die sich beruflich ganz neu orientieren wollen und bald als Familienaufsteller arbeiten möchten.
Man muss sich darüber klar sein, dass die Ausbildung neben der Präsenzphasen im theoretischen Unterricht und in der praktischen Aufstellungsarbeit auch Selbststudium erfordert, für das man als Teilnehmer Zeit einplanen muss. Die Ausbildung ist recht anspruchsvoll und erfordert, ebenso wie die spätere Arbeit als Familienaufsteller Engagement und Empathie sowie Feingefühl und Takt.
Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit eines Fernstudiums zum Familienaufsteller. Hierbei sollte man aber bedenken, dass trotzdem auf jeden Fall Präsenzphasen anfallen, denn die Aufstellungsarbeit zur Lösungsfindung kann man nicht nur aus Bücher erlernen, es braucht die praktische Arbeit, das Zusehen bei Aufstellungen und die eigene Teilnahme, als Stellvertreter oder versuchsweise als Aufsteller, um die Technik zu erlernen und heilend anwenden zu können.
In der Ausbildung werden theoretische Grundlagen über familiäre Beziehungen, Störungen und Blockaden, über Bindungen in Familien, und über das Lösen solcher Belastungen vermittelt. Der Wandel des Familienbilds ist auch ein Element, das in der Ausbildung vermittelt wird. Dazu gibt es in der Regel auch schriftliche Handreichungen, mit denen man das Gelernte zu Hause vertieft.
Im praktischen Teil der Kurse lernt man die Technik des systemischen und lösungsorientierten Aufstellens sowie Gesprächsführung, Techniken zur Motivation und Arbeit an sich selbst, aber auch Techniken, wie man sich als Aufsteller davor schützt, zu viel Nähe aufzubauen und selbst unter den Belastungen der Aufstellungspatienten zu leiden.
Zulassungsvoraussetzungen
Eine Aus- oder Weiterbildung in Familienaufstellung erfordert keine besonderen Zulassungsvoraussetzungen oder Bildungsabschlüsse. Als Qualifizierungsmaßnahme kann sie vielen Berufstätigen helfen, im Beruf Probleme im Team zu lösen, oder eine neue berufliche Orientierung zu finden, wenn man vielleicht schon länger unzufrieden ist und eine sinnerfüllende, helfende Tätigkeit sucht. Um sich für Familienaufstellung als Beruf zu qualifizieren, sollte man auf jeden Fall alle Module der Ausbildung durchlaufen, um einen qualifizierenden Abschluss mit Zertifikat zu erwerben.
Im Beruf selbst kann Aufstellungsarbeit auch helfen, Bindungsprobleme im Team oder der Gruppe am Arbeitsplatz zu lösen und festgefahrene Muster zu durchbrechen, und neue Energien freizusetzen, die dem Unternehmen zugute kommen und die Mitarbeiter befreien.
Als Weiterbildung kommt Familienaufstellung besonders für Therapeuten in Frage, die bisher vielleicht andere Schwerpunkte hatten und erkannt haben, wie viele Probleme durch negative familiäre Bindungen und Beziehungen ausgelöst werden. In der laufenden Arbeit mit Behinderten, Missbrauchsopfern, Opfern häuslicher Gewalt, psychisch Kranken wird Professionellen und Ehrenamtlichen oft klar, dass ihnen ein Element fehlt, mit dem man familiäre Verstrickungen und Schuldfragen klären und lösen kann. Dann ist eine Weiterbildung in Familienaufstellung sehr sinnvoll, selbst wenn man aus Zeit- oder Kostengründen nicht alle Module absolvieren kann, sondern auswählen muss.
Finanzierung
Lehrgänge für Familienaufstellung und andere systemische Aufstellungen können in der Regel schrittweise in Lernblöcken absolviert werden. So muss nicht die gesamte Kursgebühr auf einmal bezahlt werden, was für viele sehr hilfreich ist, die über einen längeren Zeitraum die Module abarbeiten, wie es der eigene Geldbeutel und die eigene Zeit erlauben. Für eine berufliche Neuqualifizierung ist das auf jeden Fall sinnvoll angelegtes Geld.
Wird am Arbeitsplatz die Notwendigkeit einer solchen Qualifizierungsmaßnahmen erkannt, könnte der Arbeitgeber einen Teil der Ausbildungskosten übernehmen oder Zuschüsse zahlen. Wer Glück hat, erhält vom Arbeitgeber die kompletten Kosten erstattet. Auch manche Wohlfahrts- oder Ehrenamtsorganisation kann unter Umständen Zuschüsse zahlen, wenn die Aus- oder Weiterbildung in ihrem Interesse ist, und erkannt wurde, dass ein Familienaufsteller in den eigenen Reihen sehr hilfreich sein kann.
Wer einen neuen Beruf sucht und Familienaufsteller werden möchte, kann auch beim Arbeitsamt nachfragen und eventuell Zuschüsse zu den entstehenden Kosten erhalten. Im Rahmen der Bildungsprämie kann ein solcher Lehrgang durchaus teilweise staatlich finanziert werden. Vor Abschluss eines Vertrages sollte man aber klären, ob der Anbieter tatsächlich die Bildungsprämie als Zahlungsmittel akzeptiert.
Wenn man Angebote verschiedener Anbieter prüft, sollte man auch berücksichtigen, ob ein Kurs vor Ort ist oder ob Reise- und Übernachtungskosten anfallen, und ob man eventuell Urlaubstage nehmen muss, um an Präsenzphasen teilzunehmen. Man sollte aber auch den Ruf eines Anbieters prüfen, der nächstgelegene muss nicht immer der erste sein. Dann sollte man auch in aller Ruhe vergleichen, welche Themen in den theoretischen und praktischen Lernblöcken angeboten werden, und das tatsächliche Angebot beim Preisvergleich berücksichtigen.
Fazit
Im Vorstehenden wurde gezeigt, dass es verschiedene Wege für eine Ausbildung oder Weiterbildung in Familienaufstellung gibt. Jeder Interessent hat die Möglichkeit, die Ausbildung in sein Leben zu integrieren und an Lehrgängen teilzunehmen, um bald einer sinnerfüllten, helfenden und befriedigenden Tätigkeit nachgehen zu können.
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