Ein Wiedereinstieg nach der Babypause erfordert nicht nur eine gute Organisation des Alltags sondern auch eine komplette Umstellung vor allem für die Mütter, welche in den meisten Fällen die Babypause in Anspruch genommen haben. Außerdem stellt man sich selbst viele Fragen und es gilt durchaus einige Hürden zu meistern. Wer wird die Betreuung des Kindes während Ihrer Arbeitszeit übernehmen? Lassen sich die Arbeitszeiten mit der Familie vereinbaren? Ist die Qualifikation noch up to date? Wie werden die Kollegen reagieren? Fragen über Fragen und viele Gedanken um einen möglichst reibungslosen Wiedereinstieg in das Berufsleben, die es möglichst rasch zu beantworten und zu lösen gilt.
Die richtige Betreuung für das Kind
Nun, die Kinderbetreuung stellt in der heutigen Zeit oft noch das größte Problem dar, denn Krabbelstuben sind überfüllt, Tagesmütter überbucht und Kleinkindergärten oftmals restlos voll bis oben hin. Da kommt es gelegen, wenn man auf eine Oma oder Tante zurückgreifen kann, die für eine optimale Betreuung des Sprösslings sorgt. Das Kind wird erfahrungsgemäß mit dem vorübergehenden Abschied von zuhause auch weniger Probleme haben als die Mutter. Hier einige Tipps, wie Ihnen das vorübergehende Loslassen leichter fällt:
- Schuldgefühle haben alle Mütter, wenn sie nach der Babypause wieder zurück ins Berufsleben gehen. Aber das Gefühl, deshalb keine gute Mutter zu sein ist völlig unsinnig. Ihr Kind kann von den neuen Kontakten profitiere, denken Sie daran.
- Und wenn Ihr Kleines wiedererwarten Theater macht: Geben Sie Ihrem Kind Zeit, bestellen Sie also einen Babysitter nicht in letzter Minute, sondern kalkulieren sie auch etwas Zeit ein, wenn Sie Ihr Kind zur Tagesmutter bringen, dann fällt der Abschied leichter.
- Immer wieder gibt es heiße Diskussionen darüber, wie und ob man sich vom Kind verabschieden sollte, wenn man geht. Stehlen Sie sich nicht einfach davon, auch wenn Ihr Kleines weint wenn Sie gehen. Verabschieden Sie sich bewusst, geben Sie ihm einen Kuss und sagen Sie ihm, dass Sie bald wiederkommen – Irgendwann wird Ihr Kind damit klarkommen und die Freude beim Wiedersehen ist dafür umso größer.
- Geben sie Ihr Kind in die Hände einer vertrauenswürdigen Person, denn Ihr Kind spürt es wenn Sie gegen die Tagesmutter oder ein Kindermädchen eine Abneigung haben.
Im Allgemeinen sollte unbedingt an dieser Stelle gesagt werden: Die Berufstätigkeit beider Elternteile schadet dem Kind nicht, genauso wenig wie die Betreuung durch „fremde“ Menschen. Im Gegenteil: das Zusammensein mit anderen Kindern macht irre viel Spaß und fördert zudem die Entwicklung und das Sozialverhalten.
Zurück an den gewohnten Arbeitsplatz
Wenn Sie an Ihre Arbeitsstelle von vor der Babypause zurückkehren sollten sie etwa 4 Monate vor Arbeitsbeginn Kontakt mit Ihrem Chef aufnehmen um sich nach eventuellen Neuerungen, Veränderungen oder nennenswerten Arbeitszeiten-Veränderungen zu erkundigen. In der Regel haben Sie während der Babypause ohnehin den Kontakt zu Ihren Arbeitskollegen und Kolleginnen gehalten – so fällt Ihnen der „Neubeginn“ schon etwas leichter. Entscheiden Sie sich bereits früh genug ob Sie von der Elternteilzeit Gebrauch machen möchten, oder ob Sie gleich wieder voll im Geschehen sein möchten. Die Elternteilzeit steht Eltern nämlich bis zum vollendeten 7. Lebensjahr eines Kindes zu und können sowohl Mamas als auch Papas in Anspruch nehmen – nach vorheriger Absprache mit dem Arbeitgeber versteht sich. Elternteilzeit ist ein gesetzlich geregelter Anspruch auf Herabsetzung der bisherigen Arbeitszeit bzw. auf Änderung der Lage der bisherigen Arbeitszeit. Voraussetzung dafür ist, dass das Kind im selben Haushalt lebt und Sie bereits vor der Babypause mindestens 3 Jahre beim selben Arbeitgeber beschäftigt waren.
Nach der Karenz arbeitslos – was nun?
Haben Sie sich vor der Babypause einvernehmlich von Ihrem Arbeitgeber getrennt und sind nun arbeitslos? Reagieren Sie zeitgerecht und bedenken Sie, dass Sie nach Ablauf des Kinderbetreuungsgeldes wieder auf Ihr eigenes Einkommen angewiesen sind. Machen Sie daher spätestens 4 Monate vor Ende der Babypause einen Termin beim Arbeitsamt und besprechen Sie mit Ihrem Betreuer die mögliche weitere Vorgehensweise. Kommt eventuell sogar eine Weiterbildung in Frage? Ist eine Umschulung wünschenswert? Gibt es aktuelle Stellenangebote, welche für sie vielleicht interessant sein könnten? All diese Fragen und auch die finanzielle „Versorgung“ über die Karenzzeit hinaus werden mit Ihnen gemeinsam vom Arbeitsamt geregelt. In ganz Österreich gibt es Beratungsstellen, die Sie mit einem professionellen Beratungsangebot unterstützen. Hier bekommen Sie persönliche Unterstützung bei Fragen der Berufsorientierung oder Kinderbetreuung, bei rechtlichen, familiären, psychologischen oder auch medizinischen Problemen.